Lasst uns die Welt erwecken und vergolden – auf ewig!

Unser Manifest

Magic sind Texte, die sich auf zauberhafte Weise in die Wirklichkeit einmischen. Weil sie der Welt etwas entgegenzusetzen haben, das in ihr so noch nicht vorhanden ist. Wir sind es leid, die Banalität der Gegenwart in einer ebenso banalen Sprache gespiegelt zu sehen. Das ist falsch verstandener Realismus. Aber auch die deutsche Tradition der feinfühligen Innenschau langweilt uns maßlos. Wir können keine Psychogramme mehr ertragen, keine Biografien, die automatisch in die dunkle Vergangenheit der Geschichte zurückführen. Beichten müssen wir daher die Absolution versagen.

Was wir wollen, ist ein Literaturpreis, der selbst Literatur ist. Indem er sich genauso fantasiereich und surreal versteht wie die Erzählungen, die er prämieren will – Transzendenz, Utopie und Vision! Texte, die neue Welten schaffen, indem sie das Ich überwinden, indem sie die Imagination feiern oder es so maßlos überhöhen, dass es eine Freude ist, an dessen Oberfläche entlang zu gleiten. Das ist Pop!

Wir wollen eine fremde Sprache im Vertrauten finden, die viel wagt und möglichst viele Menschen in ihren Bann zieht! Pop erschafft eine Rede, die die Vielfalt von Sprache ausschöpft, die erzählt und nicht analysiert. Auf dass sie für die Ewigkeit bleibt. Präsent und vollends aus der Zeit gefallen zugleich.

Literatur muss, wie der Literaturpreis, der sie feiert, zum Spektakel werden, ProtagonistInnen und AutorInnen zu Sternen an diesem neu aufgezogenen Himmel. Die Kunst muss so gut sein, dass sie die Wirklichkeit vergessen macht und so am Ende beide ununterscheidbar sind in der neuen Wirklichkeit der magischen Fiktion.

Wir wollen eine neue Werthermanie mit blauem Frack und gelber Weste, ein Faserlandfieber mit Brooks-Brothers-Hemden und grünen Barbourjacken. Ziel des Preises ist es, die Welt zu erwecken und zu vergolden. Wie ein Filter legt sich die Fiktion über die Welt, schleicht sich in unseren Alltag ein und verweilt für einen Moment, um eine Spur zu hinterlassen, die unser Ich und unsere Zukunft mitbestimmt. Nur so finden wir die ursprüngliche Bedeutung der Dinge wieder. Indem wir dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein geben.